In der kleinen Ausstellung im REM geht es um berühmte Bilder, die z.B. als Modell oder Montage neu interpretiert werden.
Original Pressetext
Das ikonische Bild ist uns als Phänomen wohlbekannt. Zeitungen und Nachrichtenpor- tale bezeichnen Fotos regelmäßig als „ikonisch“. Wenn ein Foto tatsächlich bekannt wird, dauert es nicht lange, bis Nachrichtenkanäle daraus Profit schlagen. Sie themati- sieren diese Bekanntheit in weiteren Artikeln, die nur dazu dienen, die Reichweite und kulturelle Wirkmacht des Bildes noch zu steigern. Es entstehen eine Echokammer der Bilder und ein Spiegelsaal.
Nur wenige der Milliarden von Bildern auf der Welt sind zu Ikonen geworden. Die Aus- stellung Reconsidering Icons zeigt keine ikonischen Bilder und ist doch voll davon. Sie führt verschiedene Projekte aus den vergangenen Jahren zusammen, die Strategien der Neugestaltung, Überarbeitung und Neudefinition nutzen. Manche Projekte kehren an den Entstehungsort ikonischer Bilder zurück. Manche rekonstruieren sie. Manche spüren ikonischen Bildern in ihren verschiedenen medialen Erscheinungsformen nach. Manche nutzen neue Technologien wie Virtual Reality und 3D-Modeling, um uns zu Bildern zurückzuführen, die in früheren Epochen der Fotografie entstanden sind. Unabhängig von dem jeweiligen gezeigten künstlerischen Vorgehen nähert sich Reconsidering Icons dem ikonischen Bild als einer komplexen Form von kulturellem Gemeingut. Diese verlangt nach einer kritischen und philosophischen Betrachtung, aber auch nach einer spielerischen: Wenn ikonische Bilder unsere gemeinschaftliche Vorstellungskraft prägen, sollten wir fantasievoll mit ihnen umgehen.
Künstler*innen: Broomberg & Chanarin, David Claerbout, Cortis & Sonderegger, Joan Fontcuberta, Max Pinckers & Dries Depoorter, Max Pinckers & Sam Weerdmeester